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Parodontitis - ein schleichender Prozess

Parodontitis - was steckt dahinter?

Parodontitis (oft auch als Parodontose bezeichnet, bezeichnet aber ein und dieselbe Erkrankung) ist keine Erkrankung, welche sofort entdeckt wird, da sie besonders zu Beginn schmerzfrei abläuft. 

In unserem Mund leben rund 22 Millionen Bakterien, einige davon schädlich für unsere Zähne. Im Normalfall kümmert sich unser Körper um schädliche Bakterien, ohne dass wir davon etwas mitbekommen. Doch was ist, wenn diese Bakterien Überhand nehmen? In diesem Fall spricht man dann von einer Parodontitis: am Anfang steht eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis), welche durch Bakterien im Zahnbelag ausgelöst wird.

Diese Bakterien scheiden Giftstoffe aus, welche sowohl die Zähne als auch das Zahnfleisch angreifen. Durch das Anschwellen des Zahnfleisches und die Entzündung selbst löst sich die Verbindung zwischen Zahn und Zahnfleisch, und sogenannte Zahnfleischtaschen entstehen. Dort wiederum finden Bakterien einen idealen Nährboden, um sich zu vermehren.

Das Immunsystem des Körpers reagiert auf diese Entzündung an den Zähnen mit einer Aktivierung knochenabbauender Zellen, den sogenannten Osteoklasten. Diese zerstören nach und nach den Zahnhalteapparat (bestehend aus Kieferknochen und Zahnzement) und das umliegende Zahnfleisch, wodurch der Zahnhals immer mehr zum Vorschein kommt. Schmerzen - und im schlimmsten Fall der Verlust einer oder mehrerer Zähne - sind die Folge.

 

Wen kann Parodontitis betreffen? 

Diese Erkrankung kann jeden Menschen treffen, allerdings neigen manche Menschen mehr als andere dazu, zum Beispiel weil sie ein geschwächtes Immunsystem oder eine genetische Veranlagung dazu haben. Das Immunsystem ist ein großer Faktor hierbei: Ein intaktes und gesundes Immunsystem kann sich im Normalfall sehr gut gegen die Bakterien im Mundraum zur Wehr setzen, bevor diese überhaupt großen Schaden anrichten können. Ist das Immunsystem jedoch geschwächt, haben die Bakterien keine Gegenwehr und können sich fast ungehindert am Zahn ausbreiten. 

Neben einem geschwächten Immunsystem gibt es noch weitere Risikofaktoren, welche eine Parodontitis begünstigen können, dazu zählen schlechte oder auch falsche Mundhygiene, Tabakkonsum, Schwangerschaft, Zähneknirschen oder auch ein Vitaminmangel.

Aber nicht nur im eigenen Mund kann sich Parodontitis entwickeln - man kann sich damit auch anstecken. Gerade beim Küssen und dem damit verbundenen Speichelaustausch kann es zu einer Übertragung der Parodontitis auslösenden Bakterien kommen, aber auch bei der Benutzung des gleichen Bestecks oder der gleichen Zahnbürste.

 

Wie erkenne ich eine Parodontitis?

Durch den zu Beginn schleichenden Prozess ist eine Parodontitis oftmals nicht leicht zu identifizieren. Gerade am Anfang kann Zahnfleischbluten ein erstes Zeichen sein, zum Beispiel beim Zähneputzen oder wenn man in einen Apfel beißt. Ein weiteres wichtiges Indiz für Parodontitis ist der Mundgeruch, welcher durch die Bakterien hervorgerufen wird. Treten beide Zeichen gemeinsam auf, sollte man bereits zur Abklärung einen Zahnarzt aufsuchen. Spätestens, wenn das Zahnfleisch rötlich bzw. dunkler als sonst aussieht und geschwollen ist, ist ein Arztbesuch dringend angeraten.

Ist die Parodontitis bereits weiter fortgeschritten, ohne erkannt worden zu sein, können auch weitere Auffälligkeiten auftreten, wie freiliegende Zahnhälse oder sogar gelockerte Zähne. Gerade freiliegende Zahnhälse sind leicht zu identifizieren, da die Zähne länger als normal aussehen und sie schmerzhaft auf kalte und heiße Reize reagieren.

Bei einer schweren Parodontitis kann es durch die Entzündung im Mundraum sogar zu einer systemischen Reaktion kommen, das heißt der Infekt breitet sich auf den gesamten Körper aus. Symptome davon sind unter anderem Fieber oder auch Schwellungen im Gesichts-/Halsbereich, aber auch das Risiko für (chronische) Folgeerkrankungen steigt.

 

Was sind die Folgen einer (unbehandelten) Parodontitis?

Parodontitis ist eine Entzündungskrankheit und geht somit, wie alle Entzündungen im Körper, mit einem hohen Risiko einher den gesamten Körper zu befallen. Neben den oben genannten Erscheinungen wie Fieber oder Schwellungen begünstigt Parodontitis weitere Folgeerkrankungen. Grund dafür ist die offene Wundfläche am erkrankten Zahn / den erkrankten Zähnen, über die weiter Bakterien ins Blut gelangen können. Über den Blutkreislauf werden die Bakterien auch an weit entfernte Bereiche des Körpers transportiert. 

Das Risiko, an bestimmten Folgeerkrankungen zu erkranken, erhöht sich zum Teil um das 11-fache (Rheumatoide Arthritis). Zu den Bereichen, die ein erhöhtes Krankheitsrisiko aufweisen, zählen unter anderem das Gehirn, das Herzkreislauf-System oder auch die Atemwege. Für Schwangere erhöht sich zudem das Risiko einer Fehl-/Frühgeburt um das 2- bis 8-fache.

 

Wie wird Parodontitis diagnostiziert und behandelt?

Diagnose

Geht man mit dem Verdacht auf Parodontitis zum Zahnarzt, so macht dieser zunächst eine gründliche Inspektion des Zahnfleisches und der gesamten Mundhöhle, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Zudem kann der Zahnarzt eine kleine Messsonde nutzen, um an jedem einzelnen Zahn die Zahnfleischtaschentiefe zu bestimmen. Ist die Diagnose Parodontitis gestellt oder besteht ein Verdacht auf die Erkrankung seitens des Arztes, so wird in regelmäßigen Abständen ein sogenannter Parodontal Screening Index (PSI) erhoben. Dieser gibt dem Arzt Auskunft über den Zustand der Zähne und den Fortschritt der Erkrankung. Ein weiteres wichtiges Mittel zur Diagnose und Behandlung sind Röntgenaufnahmen, um zu erkennen, inwieweit der Knochenschwund begonnen hat oder fortgeschritten ist. 

Therapie

Um Parodontitis effektiv behandeln zu können, muss die Ursache der Erkrankung als Erstes beseitigt werden. Das heißt die Bakterien müssen entfernt werden, um die Entzündung zu stoppen und das Ausbreiten zu verhindern. Meist reicht es aus, wenn die Zahnoberflächen unter örtlicher Betäubung mit einem geeigneten Instrument gereinigt werden. Entweder geschieht dies mit einem Handinstrument oder einem Ultraschallgerät. Dieses Vorgehen nennt man "geschlossene" Kürettage.

Ist die Parodontitis bereits so weit fortgeschritten, dass die Zahnfleischtaschen besonders tief sind oder die Entzündung auch nach der ersten Behandlung weiter besteht, so wird eine "offene" Kürettage durchgeführt. Hierbei werden, natürlich auch wieder unter örtlicher Betäubung, die Zahnfleischränder vom Zahn und Kieferknochen abgelöst, um wirklich alle Beläge sehen und entfernen zu können. Der Vorteil hierbei ist, dass direkt erkranktes Gewebe mitentfernt werden kann.

Die Kosten einer solchen Behandlung mussten bisher zu großen Teilen privat getragen werden, sofern man keine entsprechende Zahnzusatzversicherung abgeschlossen hatte. Seit 1. Juli 2021 jedoch wurde der Leistungskatalog der gesetzlichen Versicherungen erweitert, wodurch nun allen Versicherten das volle Leistungsspektrum einer solchen Behandlung zur Verfügung steht.

Ziel des Eingriffes ist es in beiden Fällen die Zahnoberflächen wieder so herzurichten, dass sich das Zahnfleisch wieder an die Zahnhälse anlegen kann und keine Bakterien mehr eindringen können. 

Nachsorge

Nach Abschluss einer erfolgreichen Behandlung ist die Parodontitis keineswegs geheilt, da diese Erkrankung fast immer chronisch verläuft. Nun beginnt die sogenannte Erhaltungstherapie, um weiteren Zahnfleischschwund und Zahnverlust zu verhindern. Mundhygiene sollte in jedem Fall höchste Priorität haben, um das Wiederkehren der Entzündung zu verhindern. Die Nachsorge-Untersuchungen finden alle 3 bis 12 Monate statt.

 

Wie kann ich Parodontitis effektiv vorbeugen?

Die naheliegendste, aber auch einfachste, Methode ist die richtige Mundhygiene. Eine richtige und regelmäßige Mundhygiene sorgt dafür, dass sich die Bakterien im Mund gar nicht erst ausbreiten können. Dazu zählt das Zähneputzen zweimal am Tag, aber auch das Benutzen von Zahnseide und Interdentalbürstchen, welche den Zahnbelag auch zwischen den Zähnen entfernen. Ein- bis zweimal pro Jahr sollte man auch eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen, welche die Zähne nicht nur gründlich reinigt, sondern auch eventuelle Problemzonen erkennt. Je nach Vorerkrankungsgrad und Versicherungsschutz zahlt die Kasse eine professionelle Zahnreinigung anteilig bis komplett. 

Aber auch eine gesunde und auf die Erkrankung angepasste Ernährung kann dazu beitragen, die Symptome zu lindern bzw. das Risiko eines Ausbruchs der Erkrankung zu minimieren. Dazu zählen der Verzicht auf Zucker, niedriger Fleischkonsum, viel Wasser trinken und der Konsum von Fisch einmal pro Woche. Auch die Zahl der Mahlzeiten sollte auf 2 bis 3 pro Tag reduziert werden, das heißt keine Zwischenmahlzeiten oder Snacks. Gemüse und Obst, sowie Gewürze wie Kurkuma, Ingwer oder Muskat haben eine entzündungshemmende Wirkung und können beim Abheilen helfen.

 

Fazit

Parodontitis ist keine Erkrankung, die auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Unbehandelt kann sie zu schweren Folgeschäden führen, wie Zahnverlust, Verlust von Kieferknochen, Herzkreislauf-Erkrankungen oder Osteoporose (Knochenschwund) im gesamten Körper. Um dem vorzubeugen ist eine gute und gründliche Mundhygiene unerlässlich, dazu bieten sich insbesondere elektrische Zahnbürsten an, da sie gründlich reinigen und schonend zum Zahnfleisch sind. Auch Zahnseide, Interdentalbürstchen, sowie Mundspülungen gehören zu einer guten Mundpflegeroutine dazu. Kombiniert man das mit einer achtsamen Ernährung, steht gesunden Zähnen nichts mehr im Weg!

 

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