Laut dem aktuellen Diabetes-Atlas des DDZ (Deutsches Diabetes-Zentrum) gibt es in Deutschland schätzungsweise rund 7,6 Millionen Menschen mit einer Diabetes Diagnose. Dies entspricht etwa 9 % der Bevölkerung und umfasst sowohl Menschen mit Typ-1- als auch Menschen mit Typ-2-Diabetes.
Diabetes kann sich negativ auf die Zahngesundheit auswirken, da hohe Blutzuckerwerte das Risiko für verschiedene Zahnprobleme erhöhen können. Eine schlechte Blutzuckereinstellung kann zu einer Vielzahl oraler Komplikationen führen. Einer der Hauptgründe ist das erhöhte Risiko für Zahnfleischerkrankungen. Menschen mit Diabetes haben ein höheres Risiko für Zahnfleischentzündungen wie Gingivitis und Parodontitis. Hohe Blutzuckerwerte fördern das Wachstum von Bakterien im Mund und verstärken die Entzündungsreaktion des Zahnfleisches. Dies kann zu Zahnfleischbluten, Schwellungen und Zahnfleischrückgang führen. Diabetes kann auch die Wundheilung im Mund beeinträchtigen. Selbst kleine Verletzungen oder Eingriffe im Mund können länger brauchen, um zu heilen. Dies kann zu einer verzögerten Genesung von Zahnfleischentzündungen, Mundgeschwüren oder nach zahnärztlichen Eingriffen führen.
Menschen mit Diabetes leiden häufig unter Mundtrockenheit. Ein trockener Mund kann das Kariesrisiko erhöhen, denn Speichel hat eine wichtige Schutzfunktion für die Zähne und hilft, Säuren zu neutralisieren. Ohne ausreichenden Speichelfluss können sich Bakterien und Säuren im Mund ansammeln und zu Karies führen. Auch ein hoher Blutzuckerspiegel kann das Kariesrisiko erhöhen. Bakterien im Mund ernähren sich von Zucker und produzieren Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und Karies verursachen können. Menschen mit Diabetes haben oft einen erhöhten Zuckergehalt im Speichel, was das Kariesrisiko zusätzlich erhöht.
Darüber hinaus kann Diabetes die optimale Durchblutung im Körper, einschließlich des Zahnfleischgewebes, verhindern. Eine schlechte Durchblutung kann die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, Infektionen zu bekämpfen und Wunden (auch im Mundraum) zu heilen.
Um die Zähne bei Diabetes zu erhalten, ist eine gute Blutzuckereinstellung wichtig. Regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen und professionelle Zahnreinigungen sind die Basis einer guten Prophylaxe, um Probleme frühzeitig erkennen und behandeln zu können. Eine gute tägliche Mundhygiene zu Hause - mit regelmäßigem Zähneputzen, Zahnseide und Mundspülungen - ist ebenfalls wichtig, um Plaque und Bakterien zu entfernen. Hier einige Tipps, wie Sie Ihre Zähne richtig pflegen können:
Halten Sie Ihren Blutzuckerspiegel unter Kontrolle: Ein gut eingestellter Blutzuckerspiegel hilft, das Risiko von Zahnproblemen zu verringern. Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes zur Kontrolle Ihres Diabetes und halten Sie Ihren Blutzuckerspiegel stabil.
Zweimal täglich Zähne putzen: Verwenden Sie eine weiche Zahnbürste und eine fluoridhaltige Zahnpasta, um Ihre Zähne gründlich zu reinigen. Putzen Sie sanft (ohne großen Druck auf den Bürstenkopf) von rot-nach-weiß, um Plaque zu entfernen. Achten Sie auch darauf, die Zunge zu reinigen, da sich dort vermehrt Bakterien ansammeln können.
Verwenden Sie Zahnseide oder Interdentalbürstchen: Reinigen Sie die Zahnzwischenräume täglich mit Zahnseide, um Plaque und Speisereste zu entfernen. Dies verringert das Risiko von Zahnfleischerkrankungen.
Verwenden Sie farblose Mundspülungen: Spülen Sie Ihren Mund vor dem Zähneputzen regelmäßig mit einer antimikrobiellen Mundspülung, um Bakterien abzutöten und Ihre Mundgesundheit zu verbessern. Wählen Sie eine Mundspülung, der kein Alkohol oder Farbzusätze beigemischt wurde. Letzte können die Zähne auf Dauer ungewünscht verfärben.
Vermeiden Sie Rauchen und Alkoholkonsum: Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum können das Risiko von Zahnproblemen erhöhen. Versuchen Sie, diese Gewohnheiten zu vermeiden oder einzuschränken.
Ernähren Sie sich ausgewogen: Eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann dazu beitragen, Zähne und Zahnfleisch gesund zu erhalten und Ihre Blutzuckerwerte unter Kontrolle zu behalten.
Achten Sie auf Anzeichen für Zahnprobleme: Achten Sie auf Symptome wie Zahnfleischbluten, Mundtrockenheit, Mundgeruch oder lockere Zähne. Wenn Sie solche Probleme bemerken, suchen Sie sofort Ihren Zahnarzt auf.
Gehen Sie regelmäßig zum Zahnarzt: Lassen Sie sich mindestens zweimal im Jahr untersuchen und die Zähne professionell reinigen. Ihr Zahnarzt kann Zahnprobleme frühzeitig erkennen und behandeln. Es ist wichtig, dass Sie mit ihm über Ihren Diabetes sprechen, damit er Sie bei der richtigen Zahnpflege unterstützen kann.
